Mal ehrlich, wer von Ihnen/Euch hätte sich am Arbeitsdienst zu beteiligen, nachdem er das gelesen hat?

 

Mediation

Dieses Bemerkungen standen auf der Tafel im Reitverein. Daneben eine Liste zum Eintragen für ehrenamtliche Helfer. Das ist ein ganz simples Beispiel, wie uns falsche Kommunikation die Motivation raubt.

In mir kam sofort Widerstand auf – keine Lust! Selbst wenn man mich dafür bezahlen würde!

Und nun? Wie schafft man Abhilfe?

Zunächst einmal stellt sich die Frage, welche Interessen der die Schreibenden haben könnte.

1. Sicherheitsgründe – niemand soll vom Pferd fallen/verletzt werden

2. schnelles Fertigwerden – niemand behindert Arbeiten

3. möglichst hohe Beteiligung – wer reitet, longiert o.ä., der fehlt als Helfer.

Das sind jetzt drei Möglichkeiten auf der Sachebene.

Da keiner sich wirklich freiwillig meldete, war ein Gespräch fällig. Das ähnelte einem Einzelgespräch in einer Mediation. Schnell zeigte sich: Der eigentliche Kern liegt in der Beziehungsebene. Der Schreibenden war die Zusammengehörigkeit wichtig.  Sie möchte dass die Gemeinschaft das lästige Problem, des Anlage-Schick-Machens löst. Sie wünscht sich, dass jeder einen Beitrag leistet und so die Gemeinschaft stärkt. Im Wesentlichen möchte sie darauf vertrauen, dass die Nutzer die gepflegte Vereinsanlage und die damit einhergehenden Arbeiten wahrnehmen und wertschätzen.

Hätten Sie/Du als Vereinsmitglied das von der Tafel abgelesen?

Das ist ein simples Beispiel aus dem privaten Bereich, aber durchaus auf unsere Arbeitswelt und Teams übertragbar.

Wie lassen sich Menschen also bewegen? Wie Teams sich etwas entwickeln?

  1. Kommunizieren Sie, was Sie sich vorstellen – pragmatisch, sachlich, wichtig: freundlich.  Das ähnelt der Visionsformulierung, wie man sie beispielsweise bei OKRs findet oder der Definition of Done bei Scrum.
  2. Warum stellen Sie sich das so vor, was ist Ihr Beweggrund? Welches Interesse möchten Sie sich erfüllen? Was ist Ihnen wichtig? Das muss das Gegenüber wissen. Auch unser Gegenüber hat einen Antrieb zu handeln oder etwas zu lassen. Vielleicht ist es überraschenderweise der gleiche?
  3. Ich befürworte es, eine Bitte statt einer Anweisung zu formulieren. Klar, gibt es auch Situationen, da bringt eine deutliche Direktive  weiter. Eine Bitte hat viele Vorteile. Gut formuliert, stößt man auf weniger Ablehnung. Viele von uns wollen helfen. Und wenn die Bitte abgelehnt wird, erfährt man mit Sicherheit warum. Der Austausch bleibt erhalten und damit die Möglichkeit angemessen zu reagieren.

„Kommuniziere deine Idee und die Interessen dahinter!“

Niemand kann in Ihren Kopf hinein schauen, Ihre guten Absichten erahnen oder die Umstände kennen, die Sie in Erwägung ziehen. Das muss ausgesprochen werden.

Gerade in Zeiten des Wandels ist das unerlässlich.

Egal ob es Transformation, Teamentwicklung, Konfliktmanagement, Arbeitsdienst im Verein usw. heißt – Sie sind auf die Unterstützung anderer angewiesen. Ein gutes Gespräch kann Wunder wirken.

Gern bestärke ich Sie und Ihr Team als allparteiliche Moderatorin

 oder mit Unternehmensberatung. Knirscht es bei der sachlichen Ausführung, lassen Sie uns einmal gemeinsam schauen, was der eigentliche Kern ist.

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