Wieso Nachfolgeregelungen jenseits von Zahlen, Daten und Fakten ratsam sind und wie Sie sich privaten Frieden erhalten und gleichzeitig das Unternehmen sichern, zeigt dieser Beitrag. Zusätzlich enthält er drei praktische Tipps.

„Wie gut, dass das geregelt ist.“ Dieses Gefühl der Erleichterung kennt jeder Unternehmensinhaber oder -inhaberin, der die Nachfolge geregelt hat.
Jedes Unternehmen ist besonders und jede Familie anders. Somit sind Nachfolge- oder Übernahmeregelungen eine spezifische Herausforderung, insbesondere in Familienunternehmen. Gleichzeitig stellt diese Unternehmensgruppe den stärksten Zweig unserer Wirtschaft dar: Ohne Familienunternehmen gäbe es kaum Landwirtschaft, Handwerk oder Mittelstand.
Oft stellt für die Familienmitglieder sich bewusst oder unbewusst die Frage. Wie machen wir das mit der Übergabe?
Ziel ist es das Unternehmen zu sichern und Familie bleiben.
„Bloß keinen Streit provozieren. Wir sind doch Familie, wir halten zusammen und bei uns soll es gerecht zugehen. Harmonie ist uns wichtig. Wir erhalten, was unsere Eltern aufgebaut haben. Das sind wir denen schuldig.“ Das sind Gedanken, die ich aus Familien kenne, mit denen ich an einer Nachfolgestrategie gearbeitet habe.
Ich kenne aber auch die folgenden Gedanken: „Was ist mit meiner Altersvorsorge? Kann ich ruhigen Gewissens alt werden und bin abgesichert? Schafft meine Tochter/mein Sohn das? Sind meine Nachfahren finanziell gut aufgestellt?“ oder „Eigentlich möchte ich mich frei entfalten und raus aus dem Korsett des Unternehmens. Ich möchte nach meinen Wünschen gestalten. Ich möchte ein Einkommen für mich erwirtschaften, nicht immer an die Vorgänger denken müssen.“
Es ist die Sorge, was aus dem (Familien-)unternehmen wird, wenn die ältere Generation in den wohlverdienten Ruhestand geht.Der Unternehmer spürt eine tiefe Verbindung zu seinem Betrieb. Gleichzeitig ist da der Wunsch, dass dieses Lebenswerk auch kommende Generationen überdauert. Der Betrieb sichert die existenzielle Grundlage vieler Familien und letztlich auch der eigenen.
Landwirtschaft, Handwerk und Mittelstand machen unsere Wirtschaft stark. Das soll auch so bleiben.
Nur: „Wer führt das Unternehmen fort? Wer bekommt den Betrieb oder Anteile daran? Wer arbeitet weiterhin mit und wie? Und wie rücksichts- und respektvoll mit Familienmitgliedern umgehen?“ – Das sind Fragen, die es zu klären gilt.
Warum sollten Sie Ihre Nachfolge mit mir als Mediatorin regeln?
Schließlich könnten Sie sich doch auch auf Zahlen, Daten und Fakten von Steuerberatern und Juristen verlassen. Diese Experten machen zumeist einen hervorragenden Job und liefern die essentiellen Fakten.
Ganz einfach weil Zahlen und Fakten auch nur das sind, was sie sind – sachlich, nüchtern, unspezifisch.
Individuelle Verbindungen zu und zwischen Menschen bilden sie nicht ab. Und Menschen haben Vorstellungen und Erwartungen. Es liegt in der Natur, dass diese auch unterschiedlich und unbekannt sind. Um diese sichtbar zu machen, braucht es einen geeigneten Rahmen.
Auch Paradoxien, wie es sie zwangsläufig in Unternehmerfamilien gibt, werden durch Zahlen vernachlässigt. In den unterschiedlichen Systemen gelten unterschiedliche Spielregeln und Werte.
Während es Zuhause vollkommen okay ist, dass Sie Ihren Sohn in den Arm nehmen, kann das im Betrieb schonmal komisch aussehen. Während geringe Ambitionen in der Schule kein großes Drama sind, hat wenig Engagement im Stall, auf der Baustelle oder im Büro spürbare Folgen.
Während es Zuhause um Interessen wie z.B. Gemeinschaft, Gleichwertigkeit und Liebe geht, dreht sich das Geschehen im Unternehmen um individuelle Leistung, Hierarchie und Erfolge.
Derartige Paradoxien sind vielfältig. Auflösbar sind sie nicht. Die Frage ist: Wie wollen Sie damit umgehen?
Die Bearbeitung und die Verhandlung über ein mögliches Zukunftsszenario sind meine Stärken als Mediatorin. Wir Mediatoren sind es gewohnt mit Gegensätzen umzugehen und unausgesprochene Erwartungen offen zu legen. Verhandlungen führen wir strukturiert, auch wenn es mal brenzlig wird.
Mittels unserer Treffen ist eine individuelle Nachfolgestrategie möglich.
Durch die Stärkung der Beziehungsebene, wird gleichzeitig die Sachebene lösbar. Bedeutet konkret: Ist geklärt, Wer welches Interesse an welcher Stelle hat, lassen sich auch die Zahlen und Fakten handhaben.
Was können Sie jetzt konkret tun?
Hier kommen drei Praxis-Tipps:
- Vertrauen Sie Ihrem Gefühl: Wenn Ihr Berater oder Rechtsanwalt sagt, alles ist klar und Sie dennoch denken „Hier stimmt was nicht. Mir fehlt was.“, dann vertrauen Sie darauf und schauen, mal auf die persönliche Seite.
- Akzeptieren Sie dass es unterschiedliche Systeme mit verschiedenen Werte und Rollen gibt („Als deine Mutter / dein Vater denke ich …, gleichzeitig denke ich als Geschäftsführerin / Inhaber …“).
- Raus mit der Sprache: Schweigen ist Silber, reden ist Gold. Sprechen Sie Ihren Vorgänger, Ihre Vorgängerin oder Ihre potentielle Nachfolgerin, Ihren potentiellen Nachfolger darauf an, dass Sie etwas regeln wollen. Wichtig: Fragen Sie zunächst lediglich, wann er (oder sie) Zeit und die Möglichkeit hat, dass Sie sich über das Thema Nachfolge besprechen können. Das zeigt, dass Sie Ihr Gegenüber ernst nehmen, nimmt Stress aus der Situation und wahrt die Augenhöhe. Erst zum vereinbarten Zeitpunkt besprechen Sie Ihr Anliegen.
Extra-Tipp: Buchen Sie sich über meine Seite oder das Kontaktformular einen Termin für unser unverbindliches Erstgespräch. Sie informieren mich über den aktuellen Stand, ich informiere Sie über Vorgehensweise und Ablauf. Gemeinsam loten wir aus, ob wir die Basis für eine Zusammenarbeit finden.